St. Servatius ist geschlossen. Der Kirchturm überragt die Gaststätte und umliegende Häuser, ist Blickfang für ein idyllisches Dorfensemble. Der Gang führt ortsauswärts auf die Emsbrücke. Blick über die Ems. Blick auch des Malers Ernst Hase, der hier 1938 ein Haus kaufte und wußte, warum: charakteristisches Land der Münsterländer, wo besser anzutreffen? Noch weit unter 1.000 Leute wohnen hier, Viertel vor Neun, abends, keiner auf der Straße, keiner auf dem kleinen Patt entlang der Ems, gesäumt von Kopfweiden. Die alte Linde wird gestützt mit Holzkrücken: eine Linde, die wie eine Femeeiche wirkt. Es ist Sommer, es sind 25 Grad Celsius. Totenstille. Der Blick nun zum Friedhof, Lebende und Tote ruhen. Es wäre ein Glück, hier als Toter noch mit unter den Lebenden zu sein. Die Hemberger pflegen, was in den großen Städten nicht mehr bezahlt werden will: das Ruhen für ewig auf wenigen Quadratmetern. – Hembergen wurde 1969 eingemeindet von Emsdetten. Von Münster aus ist Hembergen über Greven schnell erreichbar. Hier gibt es beste münsterländische Küche. Platt ist noch zu hören. Schöne Einzelgehöfte im Umkreis des Dorfes. Warum nicht die unruhige Großstadt verlassen?

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