Im Dreiländerdreieck Bayern, Hessen und Thüringen erhebt sich in der fränkischen Rhön der 927,8 m hohe Vulkankegel des Kreuzberges. Bis in das 16. Jahrhundert wurde der Kreuzberg als „Großer Aschberg“ bezeichnet. Die über Jahrhunderte bis in die heutige Zeit durchgeführten christlichen Wallfahrten brachten dem Kreuzberg zusätzliche Bennenungen wie „Heiliger Kreuzberg“ und „Heiliger Berg der Franken“. Neben vielen Wanderwegen aus allen Himmelsrichtungen führen den radelnden und automobilen Besucher Auffahrten von der kleinen Stadt Bischofsheim und Oberwildflecken auf den dritthöchsten Berg der Rhön (Wasserkuppe 950 m, Dammersfeldkuppe 927,9 m).

Kreuzberg mit Franziskanerkloster, Gemälde in Öl von Rhönmaler Herbert Schneider (117 x 88 cm)

Schon in vorchristlicher Zeit scheint dieser alte Vulkankegel, der vor über 25 Millionen Jahren aktiv war, heidnische Kultstätte gewesen zu sein. Archäologische Hinweise geben Steinwälle aus der Hallstattzeit, etwa 500 v. Chr.. Auf dieser Kultstätte sollen im 6. Jahrhundert n. Chr. die iroschottischen Mönche Kilian, Kolonat und Totnan das erste Kreuz errichtet haben. Historisch belegt ist ein Kreuz auf dem Aschberg (Kreuzberg) von etwa 1400 als Ziel zahreicher Wallfahrer.

Seit nun über 400 Jahren betreuen die Franziskaner Wallfahrer und Gäste des Kreuzberges. Die heutige Klosteranlage geht zurück auf das Jahr 1681. Über 70 Fußwallfahrten, vor allem aus dem Würzburger Land und Maindreieck, führen jährlich auf den „Heiligen Berg der Franken“. Vom Kloster zum Kreuzberggipfel führt entlang der Stationshäuschen (errichtet 1710) der Kalvarienweg zum Berggipfel mit Kreuzigungsgruppe.

Wallfahrtsbesucher und Wanderer finden auf dem Kreuzberg und im Kloster Kreuzberg , das neben fränkischer Küche auch das immer belobigte Bier aus eigener Brauerei (seit 1731) anbietet, eine Oase jenseits der Unruhe unserer Zeit. Leider muß in diesen Corona-Zeiten die Brotzeit selber mitgebracht werden.