Äthiopien - Teil 2

Nach diesem beeindruckenden Naturschauspiel führte unser Weg am nächsten Tag in die 200 km entfernte Kaiserstadt Gondar.
Auch diese Stadt liegt klimatisch auf angenehmen 2100 Metern über NN.

Äthiopien: Auf der Fahrt nach GondarÄthiopien: Bauern auf dem Weg zum Markt

Gondar wurde 1632 von Kaiser Fasilidas gegründet. Für Jahrzehnte war Gondar nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das Zentrum der äthiopischen Kunst, Literatur und Wissenschaft. Die "Kaiserpfalz" wurde von mehreren Nachfolgern erweitert, so dass die letzten Bauten aus dem 19. Jahrhundert stammen. Neben der Schlossanlage und dem Witwensitz der Kaiserin Qusquam mit seinen Befestigungsmauern hat Gondar viele weitere Attraktionen.
Die berühmteste Anlage ist jedoch der Palastbezirk Gemp. Die rund 7000 m2 große Anlage ist im typischen Baustil äthiopischer Fürsten gehalten. Sie verfügt sogar über einen Löwenkäfig, in dem bis 1992 noch Löwen gehalten wurden.

Äthiopien: Palastbezirk Gemp in GondarÄthiopien: Palastbezirk Gemp in Gondar

Eine weitere Attraktion ist die Debre Berehan Selassie-Kirche mit einer der schönsten Wand- und Deckenbemalungen des Landes.

Äthiopien: Debre Berehan Selassie-KircheÄthiopien: Wand- und Deckenbemalungen der Debre Berehan Selassie-Kirche

Pilgerreise nach Axum

Äthiopien: Sonnenaufgang auf der Fahrt nach Axum Es ist noch stockdunkel, als es am nächsten Morgen auf die fast 400 km lange Fahrt nach Axum geht. Hier findet einer der absoluten Höhepunkte der Reise statt.

Ab heute fühlen wir uns als Pilger auf der Reise nach Axum, zum Jahrestag der Heiligen Maria, dem Hidar Zion Fest. Wir teilen die Wegstrecke mit zahlreichen Überlandbussen, alle als sichtbares Zeichen der Pilgerfahrt farbenfroh dekoriert und eingehüllt in bunte Tücher. Zu diesem Hidar Zion Fest werden in Axum hunderte von Priestern und hunderttausende von Pilgern erwartet.

Äthiopien: Blick auf die Semienberge

Die Strecke führt uns auf beängstigend engen Schotterpisten hinauf über die 3200 Meter hohen Gebirgspässe der Semienberge.

Äthiopien: Gebirgspässe der SemienbergeÄthiopien: Gebirgspässe der Semienberge

Auf der Pilgerreise braucht man angesichts der engen Schotterpiste, immer nahe an teils viele hundert Meter senkrecht abfallenden Schluchten, sehr viel Gottvertrauen. Ebenso viel Vertrauen muss man seinem Busfahrer schenken, der so manche Kurve zentimetergenau meistert.
Dann geht wieder hinunter auf haarnadelscharfen Serpentinen in die tiefe Schlucht des Tekezze-Flusses, von hier dann abermals auf engen Geröllpisten hinauf auch ca. 2500 Meter nach Axum.

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